Quellennachweis:
Ritters Geograph.-Statist. Lexikon, Bd. A-K, 8. Aufl. (1895), Ed. J. Penzler, Otto Wiegand, Leipzig, Seite 973

Entnommen aus Hic Leones, Ver. 1.1, Copyright 2003-2005 by Hic Leones EURL, Achenheim, France.

Kiel

St. (St.-Kr.) in Deutschland, Kgrch Preussen, Prov. Schleswig-Holstein, an der Kieler-Bucht, 15,47 qkm, 83998 Ew. Postb. Telegr. EBStL Altona-Kiel, Ascheberg-Kiel u. Flensburg-Kiel. Sitz eines Konsuls f. Italia (Italien), die Nederland (Niederlande), Rossija (Russland), Sverige (Schweden); eines Vizekonsuls f. England, Österreich, España (Spanien) u. den U.S.A. Sitz der Prov.-Behörden. Kriegs-Hfn im Deut.-Reich u. Werft. Universität (gegr. 1665) mit Bibliothek, Sternwarte u. guten Sammlungen; Gymnasium, Ob.-Realschule, Blindenanstalt, Akademie (Marine), Präparandenanstalt, Schulen (Post; Musik), höhere Schulen f. Mädchen (Töchterschule); Maschinisten u. Steuermänner; Hdl u. Gewerbe; Marineoffizire u. Deckoffiziere); Hdl-Kammer, Reichsbank-Stelle, Vereinsbank u. Kieler-Bank. Dampfschiff-Verbindung mit København-Korsöer. Schiffahrt, Schiffbau u. Hdl sind umfangreich. 1891 kamen an 4094 Schiffe mit 582046 t. Fracht; es gingen ab 4118 Schiffe mit 586807 t. Eigene Schiffe besitzt Kiel 88 mit 32634 t Raumgehalt. Der Hdl geht zum grössten Teil nach ausserdeut. Hfn, meist Kohle, Holz, Getreide, Fische, Butter u. Käse. An gewerblichen Anlagen sind hevorzuheben: Fabr. (Maschinen, Tabak, Papier, Tapeten, Mineralwasser, Goldleisten, Knochenmehl), Giessereien (Eisen), Schiffswerften, Ölmühlen, Sägemühlen, Schneidereien (Fourniere), Druckereien, Brauereien, Brennereien (Alkohol, Kalk), Gerbereien (Leder), Ziegeleien etc.